RENATE WELLERS

DER WANDERFALKE

Acryl auf Leinwand, 80 cm x 100 cm

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Thema und Technik des Bildes „Wanderfalke“

Das Bild auf Leinwand trägt den Titel “Wanderfalke“. Es hat die Größe 80 cm x 100 cm und zeigt einen Wanderfalken, der gerade zur Landung auf einem felsigen Untergrund ansetzt.

Das ausgewählte Motiv gilt in arabischen Ländern als Statussymbol für Freiheit, Stolz und Rang und war schon vom Aussterben bedroht. Nur durch Schutzmaßnahmen ist der Wanderfalke heute wieder überall anzutreffen.  Er ist der größte Vertreter seiner Familie. Die Sturzflüge aus großer Höhe und die Geschwindigkeit bei der Jagd sind spektakulär. Dieser stolze Vogel ist es wert, sich näher mit ihm zu befassen. Dies kann man wunderbar, indem man ihn malt und auf der Leinwand gestaltet und formt.

Die Malerei mit Spachtelmassen wie Marmormehl, Beton und das Einbeziehen von Fundstücken aus der Natur, Pigmente und Tinten haben zu dieser Bildgestaltung geführt. Die rauen Materialien Sand, Marmormehl, Beton und auch Pigmente zeigen eine Erdverbundenheit. Das Bild wurde überwiegend in hellen beigen und Brauntönen gehalten.

Die Vorliebe für Tier und Mensch in der Malerei, eröffnen viele schöpferische Möglichkeiten. Die einfache Figurgestaltung/ Abstraktion, die Konzentration auf das Wichtigste, das Erkennen und das Experimentieren, sind die wesentlichen Bestandteile dieser Malerei. Die erdigen Farben unterstreichen die natürlichen Materialien des Bildes.

Das Material macht oft was es will. Es in die gewollten Bahnen zu lenken, ist immer eine Herausforderung. Die Farbverläufe so anzusetzen, dass man den Charakter des Motives erkennt, braucht oft viele Tage.

 

Entstehung des Bildes „Wanderfalke“

 Maße 80 cm x 100 cm auf Leinwand  

 

Mit einem Kohlestift wurde skizzenhaft das Bild des Wanderfalken auf die Leinwand aufgetragen, so dass das Ende sowohl des linken als auch des rechten Flügels nicht ganz zu sehen sind. Dadurch scheint das Motiv die Größe der Leinwand zu sprengen und gibt dem Betrachter das Gefühl für die der Größe und das Majestätische des Wanderfalken.

Für den Hintergrund ist eine Mischung aus Beton, Acrylbinder und Wasser auf den unteren Teil der Leinwand aufgetragen worden. Dadurch entstand ein etwas felsiger grober Eindruck. Der wird an einigen Stellen durch Marmormehl verstärkt, das mit Acrylbinder und etwas Wasser gemischt, aufgetragen wurde. Die Marmormehlmasse muss sofort mit einem Föhn angetrocknet werden, da dadurch die Oberfläche rissig und wie eine ausgetrocknete Landschaft wirkt.

 Auch der Körper des Wanderfalken und der mittlere Hintergrund wurde mit Marmormehl gestaltet. Die Flügel des Falken sind dagegen mit feiner Spachtelmasse geformt. Mit einem Löffel, der wiederholt leicht in die Spachtelmasse gedrückt wurde, ist das Federkleid angedeutet.  Der obere Hintergrund wurde nur mit wenig, fertiger feiner Spachtelmasse betont. In die noch feuchte Masse sind mit einem Spachtelmesser die Umrisse, die Flügel, Krallen, Augen und Schnabel des Falken geritzt. Dadurch sind die Umrisse und das Spezifische des Wanderfalken deutlicher zu erkennen.

Das Bild musste zwischendurch immer wieder einen Tag trocknen, damit sich die Farbe nicht mit der Spachtelmasse mischt.

Die Poren der aufgetragenen Spachtelmassen können sich etwas schließen und das Bild nimmt anschließend nicht zu viel Farbe auf, wenn man es mit verdünntem Capaplex bestreicht. So sickert anschließend nicht zu viel Farbe in das Bild ein, da sich das Mittel wie ein Film über das Bild legt.

Im nächsten Schritt wurde das gesamte Bild mit Acrylfarbe in einem Mittelgrau übermalt.

Sobald die Farbe getrocknet ist kommt nun eine wässrige Schicht weiße Acrylfarbe darauf. Sie wurde mit einem weichen Pinsel vorsichtig aufgetragen. Sie sickert in die tiefsten Stellen des Bildes. Nach der Trocknung sieht man dadurch die Umrisse des Falken und die Struktur des Bildes besser.

Weiter gearbeitet wurde nun mit dem Hintergrund. Er bekommt durch mehrmaliges Auftragen der verschiedener beigen und weißen Töne eine wolkige Atmosphäre.

Die wirkliche Herausforderung, die künstlerischen Gestaltung des Falken beginnt nun: Da geht es um das Ausarbeiten des Falken mit farbigen Acryl-Tinten und Acryl-Farben. Die Tinten-Farben wurden mit einer Pipette aufgetragen und mit Wasser angesprüht. Sie laufen in die Tiefen des Bildes, sodass der Ausdruck des Zufälligen entsteht. So entsteht nach und nach das farbige Bild des Falken. Unter den Flügeln ist ein grauer Schatten angedeutet. Das Licht kommt von rechts, vom Betrachter aus gesehen.

Vordergrund und Hintergrund wurden durch eine nicht ganz durchlaufende Linie mit einem Kohlestift angedeutet.

Außerdem noch einige Stellen an den Flügeln, den Krallen und dem Körper des Wanderfalken mit dem Kohlestift hervorgehoben. Die anschließende Fixierung sorgt dafür, dass sie sich nicht wieder vom Bild lösen kann oder verschmiert.

Im fertigen Bild sieht man die räumlichen Verhältnisse. Der Wanderfalke wirkt dreidimensional. Es sieht aus, als wenn er auffliegt oder aufschwingt. Vom Betrachter ausgesehen schaut er nach links unten. Vielleicht ist sein Augenmerk aber auf eine Beute gerichtet.

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