das war’s | wart’s ab

Werner Hielscher

 

31.08.2025 bis 21.09.2025
Vernissage am 31.08.2025 um 11.00h

"Mappenwerke", so bezeichne ich meine Werkgruppe, die ich seit 2012 intensiv vorantreibe.

Sieben Blätter, mit einem Deckblatt, nehmen natürlich erst einmal Bezug zu den sieben Tagen einer Woche. Pragmatisch könnte man also an jedem Tag jeweils ein Blatt aus der Mappe nehmen, es in einen Rahmen legen oder auch nur so in den Händen haltend anschauen.

Jede Mappe ist einem mehr oder weniger komplexen Thema gewidmet. Diese allgemeinen Themen sind  in den letzten Jahren natürlich durch die gesellschaftlichen Ereignisse geprägt. Mir geht es allerdings nicht so sehr um eine Illustration von realen Ereignissen, sondern um Stimmungen. Diese Stimmungen versuche ich in eine individuelle Bildsprache zu übertragen und mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild zu machen.

Die formale ldeenfindung für meine Holzschnitte entwickle ich aus Pinselzeichnungen, die ich in Skizzenbüchern sammle.

Notiert sind darin, neben den Skizzen, auch jeweils der Ort, der Tag und die Uhrzeit. Diese Angaben geben neben dem Ort auch die Zeit an, in der die Skizzen entstanden sind. Sie sind oftmals in dem Übergang von einem Tag zu einem anderen Tag gezeichnet worden. Dieser Zeitraum repräsentiert für mich einen Stillstand, eine Leere, in der ich nicht von äußeren Einflüssen gefangen bin.

Dieser Freiraum ermöglicht mir in einer Art meditativen Haltung neue Formen zu schaffen, die ich nicht geplant habe, sondern sie sind mir zugefallen, wenn ich dass so sagen darf. Ermöglicht wird mir das natürlich durch die Verwendung von Pinsel und Tusche bzw. Aquarellfarbe. Dabei ist mir die japanische Tuschemalerei, Sumi-e genannt, Vorbild und Anregung. Dieser expressive Pinselduktus und die zeichenhaften Setzungen mit Jacson- Kreiden prägen die spontanen Zeichnungen in meinen Skizzenbüchern. Alles passiert in schneller Folge, um dadurch an Formen aus meinem Unterbewusstsein zu kommen. Dies geschieht an abgeschiedenen Orten. Orte mit unterschiedlichen Ausstrahlungen, aber immer Orte mit einer nachhaltigen Wirkung auf meine seelische Gestimmtheit.

ln meinem Atelier zu Hause durchstreife ich meine Skizzenbücher und entdecke Serien, die mich formal ansprechen und von denen ich der Meinung bin, dass sie sich zu einem Thema verknüpfen lassen.

Erst nach dieser Konsolidierungsphase meines Themas entwickle ich kurze Sätze, lege die Reihenfolge und die Farben fest.

Nach dieser ldeenfindung übertrage ich die vergrößerten Skizzen seitenverkehrt auf, im Format geschnittene, Tischlerplatten. Ich verwende als Druckstöcke mit Esche furnierte Platten. Eschefurnier ist übrigens das einzige Furnier, welches den Abdruck einer Holzmaserung zulässt. Für jede Farbe wird natürlich ein eigener Druckstock geschnitten, damit die Farben passgenau hintereinander gedruckt werden können. In letzter Zeit mische ich die Holzschnitte mit Tintenstrahldrucken.

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